Heimatkleid – Warum Heimat auch politisch ist

Heimatkleid – Sichtprobe in Parchim 2024 – Foto Andreas Beck
Redaktion/Text: Andreas Beck
Kamera/Schnitt: Philipp Frank

Der TV-Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit TV-Schwerin und dem Mecklenburgischen Staatstheater.

Relevantes Kinder- und Jugendtheater ist unterhaltend. Und politisch. Und herausfordernd. Dann aber auch entwickelnd. Wie das Leben, nicht nur junger Menschen, im Deutschland heute. So auch im Heimatkleid – ab 25. Mai in Parchim im Theater.


Heimatkleid: Warum Heimat auch politisch ist

Relevantes Kinder- und Jugendtheater ist unterhaltend. Aber auch politisch und herausfordernd. Es soll sich aber auch entwickeln. Eben wie das Leben junger Menschen im heutigen Deutschland. Ein Beispiel hierfür ist das Theaterstück „Heimatkleid“, das am 25. Mai im Jungen Staatstheater Parchim Premiere feierte.

Das Stück: Eine politische Reise

„Heimatkleid“ ist mehr als nur ein Theaterstück. Es ist eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Begriff Heimat und seiner politischen Dimension. Regisseur Thomas Ott-Albrecht und die preisgekrönte Autorin Kirsten Fuchs haben ein Stück geschaffen, das die Zuschauer*innen direkt anspricht und zum Nachdenken anregt. Schauspielerin Lena Blauth trägt die Geschichte allein auf der Bühne – eine anspruchsvolle Aufgabe, die sie mit Bravour meistert.

Handlung: Eine spannende und aktuelle Geschichte

Im Mittelpunkt der Handlung steht Claire, die die Wohnung ihrer Schwester und deren Rolle als Mode-Influencerin übernimmt. Sie präsentiert das Label „Heimatkleid“, als plötzlich Farbbeutel gegen die Schaufenster fliegen und „Nazis raus“ gerufen wird. Claire steht vor der Herausforderung, herauszufinden, warum so viele Menschen im Haus eine radikale, rechte Partei wählen wollen, inklusive ihres Schwarms Tom. Passt ihr das Heimatkleid, das sie trägt, oder steht es für etwas, das sie ablehnt?

Theater als Ort des Dialogs

Die kleine Spielstätte im Proberaum des Theaters in Parchim ermöglicht ein sehr direktes Spiel im Sichtdialog mit dem Publikum. Dies ist ein bewusst gewähltes Stilmittel, um die Themen des Stücks noch näher an die Zuschauer*innen zu bringen. „Es ist eine intensive Erfahrung für alle Beteiligten“, betont Regisseur Thomas Ott-Albrecht. Diese Nähe und Intensität machen das Stück besonders erlebbar und emotional greifbar.

Ein Stück für Schulen

„Heimatkleid“ wird auch an Schulen im Landkreis aufgeführt und geht damit in den direkten Dialog mit den Kindern und Jugendlichen. Diese Form der Auseinandersetzung mit politischen Themen ist essenziell, um junge Menschen zu sensibilisieren und ihnen Raum zur Reflexion zu geben.

Premiere und weitere Aufführungen

Nach der Premiere am 25. Mai ist das „Heimatkleid“ noch bis 20. Juni auf der Probebühne in der Kulturmühle Parchim zu sehen. Eine besondere Gelegenheit, ein politisch brisantes und künstlerisch anspruchsvolles Stück zu erleben. Gruppenbuchungen sind möglich.

„Heimatkleid“ zeigt eindrucksvoll, wie Theater politisch und zugleich unterhaltend sein kann. Es fordert das Publikum heraus, regt zum Nachdenken an und bleibt im Gedächtnis.


Redaktion: Andreas Beck

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